Die anonyme Bestattung – Möglichkeiten in Gelsenkirchen und im Ausland

30. April 2024

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Es gibt keine einheitliche Definition zu „Anonyme Bestattung“. Die meisten verstehen darunter, dass die Grabstätte nicht namentlich gekennzeichnet ist. Andere verstehen darunter auch eine pflegefreie Grabstätte, damit man nach seinem Tod „niemanden zur Last fällt“.
Einige Friedhofssatzungen definieren eine anonyme Bestattung ganz genau, indem vorgeschrieben wird, dass niemand die Beisetzung begleiten darf und es geheim bleibt auf welchem Friedhof der Verstorbene bestattet wurde. Nur der Beisetzungstermin soll den Angehörigen mitgeteilt werden. In Gelsenkirchen gibt es solche komplett anonymen Bestattungen nicht.

Auch im Zusammenhang mit Bestattungen von Amts wegen (auch „Notbestattung“ oder „ordnungsamtliche Bestattung“ genannt) wird die anonyme Bestattung oft genannt.
Das mag daran liegen, dass wir „anonym“ als kostengünstig empfinden.

Bei einer ordnungsamtlichen Beisetzung in Gelsenkirchen handelt es sich jedoch um eine teilanonyme Bestattung.
Es gibt keine Grabkennzeichnung, jedoch dürfen Zu- und Angehörige bei der Beerdigung dabei sein. Aber, es gibt eben keine namentliche Kennzeichnung des Grabes.
Aus diesem Grund ist der Verein Ruhesteine e.V. in Gelsenkirchen entstanden. Mit Hilfe von Spendengeldern platzieren sie auf diesen Gräbern Namenssteine. Ziel des Vereins ist es, dass niemand der arm verstorben ist deswegen seinen Namen verliert. Alle Informationen über den Verein finden Sie hier.

Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen folgend einen Überblick über Bestattungsarten in Gelsenkirchen geben, die nicht namentlich gekennzeichnet werden müssen und die pflegefrei sind.

Pflegefrei bedeutet, dass die Gräber vollumfänglich durch die Friedhofsverwaltung gepflegt werden oder pflegefrei angelegt werden können. Die An- und Zugehörigen müssen sich eben nicht um das Grab kümmern.
Unter namentlicher Kennzeichnung verstehen wir, dass darauf verzichtet wird einen Grabstein, ein Kreuz, ein Namensschild o. Ä. aufzustellen. Das Grab ist dadurch anonym.

Der Friedhain
Bei dem Friedhain handelt es sich um ein Feld auf dem Friedhof, auf dem Bäume auf Wiesenflächen stehen – ein sehr naturnaher Bestattungsort also. Dort können Urnen und Särge bestattet werden. Generell werden die Grabstellen dort der Reihe nach durch den Friedhof vergeben. Es ist aber auch möglich zwei nebeneinander liegende Grabstätten zu reservieren.
Auf dem Haupt-, West-, Ost- und Südfriedhof können Särge und Urnen im Friedhain bestattet werden. Auf dem Alten Friedhof Beckhausen können nur Urnen auf diesem Grabfeld beigesetzt werden.

Die Naturgrabstätte
Die Naturgrabstätte ist im Vergleich zum Friedhain nicht nur naturnah sondern auch ökologisch und preiswert. Sie finden die Naturgrabstätten auf allen städtischen Friedhöfen (ausgenommen der Alte Friedhof Beckhausen).
Das Grabfeld ist eine Wiese mit heimischen Wildkräutern, wo Urnen und Särge bestattet werden können. Auch hier wird wie bei dem Friedhain die Gestaltung und Pflege des Grabfeldes von der Friedhofsverwaltung übernommen.
Die Grabstelle wird durch den Friedhof vergeben, eine Reservierung zwei nebeneinander liegender Grabstellen ist auch hier möglich.

Das Gemeinschaftsgrab
Das Gemeinschaftsgrab besteht aus einer Rasenfläche, einer Platzfläche und einem Pflanzstreifen. Die Särge oder Urnen werden unter der Rasenfläche beigesetzt. Am Kopfende der Gräber befindet sich die Platzfläche. Sie kann von den Angehörigen nach Belieben gestaltet werden, also auch pflegefrei. Die Rasenfläche und der Pflanzstreifen werden von der Friedhofsverwaltung gepflegt. Die Lage und auch mögliche Reservierungen werden mit der Friedhofsverwaltung abgestimmt. Diese Möglichkeit gibt es auf allen städtischen Friedhöfen, ausgenommen auf dem Alten Friedhof Beckhausen.

Dauergepflegte Gemeinschaftsgrabstätte
Hierbei handelt es sich um eine besondere Bestattungsform, denn größere zusammenhängende Flächen auf dem Friedhof werden von einer Friedhofsgärtnerei oder einem Verbund mehrerer Gewerbetreibender landschaftsgärtnerisch hochwertig gestaltet und auch betrieben. Die Grabpflege erfolgt eben durch den jeweiligen Anbieter für die gesamte Ruhezeit. Dort können Särge oder Urne bestattet werden.
Diese Art der Gemeinschaftsgrabstätten finden Sie auf allen städtischen Friedhöfen (ausgenommen der Friedhof Hassel-Oberfeldingen und der Alte Friedhof Beckhausen).

Das Kolumbarium
Auf dem Hauptfriedhof gibt es ein Kolumbarium. Das ist ein Urnenfriedhof im geschlossenen Raum. Dort werden zwei unterschiedliche Arten angeboten: Urnenkammern und Urnenfächer. Die Urnenkammern bieten Raum für ein bis zwei Schmuckurnen. Die Urnenfächer gibt es nur für eine Urne, bzw. nur für die Kapsel mit der Asche des Verstorbenen. Die Urnenfächer werden zudem der Reihe nach vergeben, während die Urnenkammern frei wählbar (nach Verfügbarkeit) und auch reservierbar sind.
Eine dauerhafte Pflege durch die Angehörigen ist nicht erforderlich.
Ein individueller Schmuck durch Blumen oder elektrische Kerzen ist möglich.

Eine Übersicht aller städtischen Friedhöfe finden Sie hier.

Anonyme Bestattungs-Möglichkeiten außerhalb von Gelsenkirchen

Für alle folgenden Bestattungsarten muss der Verstorbene kremiert werden, d.h. es geht immer um die Asche, die bestattet wird.

Die Ruhestätte Natur
Im stadtangrenzenden Herten befindet sich die Ruhestätte Natur. Dabei handelt es sich um einen Begräbniswald. Er liegt im Westerholter Wald, der seit über 800 Jahren gepflegt wird. Es gibt keine Pforten oder Öffnungszeiten, wie bei jedem anderen Wald auch. Dort gibt es verschiedene Arten von Ruhestätten – alle haben gemein, dass sie sich am Fuße eines Baumes befinden.

Die Seebestattung
Seebestattungen sind generell weltweit möglich. Für Gelsenkirchener bietet sich natürlich die Nord- oder Ostsee an. Hier wird in besonders gekennzeichneten Seegebieten die Asche in einer speziellen Urne der See übergeben.
Für die Seebestattung gibt es besondere alte Riten und auch Bräuche. So wird zum Beispiel die Flagge des Schiffes auf Halbmast gesetzt und während die Urne auf der Steuerbordseite des Schiffes (rechts) dem Meer übergeben wird, wird die Schiffsglocke in vier Glasen (Doppelschläge) geläutet.
Bei dieser Bestattungsart haben Sie die Wahl: sie kann still (ganz ohne Begleitung von An- und Zugehörigen) oder begleitet erfolgen.

In den Niederlanden sind auch Flussbestattungen, zum Beispiel im Rhein, möglich.

Die Ballonbestattung
Sie bzw. Ihre Hinterbliebenen geben die Asche frei, durch das Loslassen von 2 Helium-Ballons in denen sich die Asche befindet. Die Ballons steigen vor Ihren Augen in den Himmel. Dort platzen sie in einer Höhe, die Sie nicht sehen können und die Asche verstreut sich in alle Himmelsrichtungen.
Diese Bestattungsart ist in den Niederlanden möglich – fast überall, wo die Ballons frei steigen können. Ob direkt hinter der Grenze in einem schönen Naturpark, in den Dünen am Meer oder auch von einem Boot aus.
Es handelt sich also nicht um eine voll anonyme Bestattung. Es ist wesentlicher Bestandteil der Zeremonie, dass die Asche von An- bzw. Zugehörigen „frei gelassen“ wird.
Diese sehr persönliche Art des Abschiednehmens trägt positiv zur Trauerbewältigung bei und unterstützt den Zusammenhalt der Hinterbliebenen – es ist eben ein wirklich letzter großer Schritt, den man so gemeinsam Erleben kann.

Kosten einer anonymen Bestattung/Beerdigung (bzw. pflegefreier Grabstätten)

Wir nennen Ihnen gerne detaillierte Preise bzw. Kosten der jeweiligen Bestattungsart und Grabstätte in Gelsenkirchen oder außerhalb. In einem Beratungsgespräch legen wir gemeinsam die relevanten Eckdaten fest und erstellen Ihnen danach eine unverbindliche und transparente Kostenaufstellung.
Wie Sie den Beschreibungstexten entnehmen können, gibt es viele Möglichkeiten und große Unterschiede. Wir wollen niemanden mit Preisen „ab xy Euro“ locken. Und eine vollständige Aufzählung aller eventuell anfallenden Kosten wäre verständlich hier nicht darzustellen.
Dafür sind wir, Ihr Bestatter in Gelsenkirchen, gerne da – damit das Leben einen würdigen Abschied erhält.

Warum es auf kirchlichen Friedhöfen keine anonymen Bestattungen gibt

Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche lehnen anonyme Beerdigungen grundsätzlich ab. Als Begründungen finden sich folgende:

  • Jeder Mensch hat vor Gott einen Namen – über den Tod hinaus.
  • Es soll für die Angehörigen einen Ort der Erinnerung geben, bzw. einen Trauerort.
    (Die Ortslosigkeit einer Grabstätte bereite vielen Hinterbliebenen erhebliche Probleme.)
  • Die Würde des Menschen ist unantastbar, auch über den Tod hinaus.
    (Damit stellen sich die Kirchen gegen die Tendenz des schnellen Entsorgens, bei dem die Würde des Verstorbenen keine Rolle mehr spielt.)

Worin sich allerdings die Kirchen auch einig sind: für Christen ist der Respekt vor dem Willen des Verstorbenen und den Wünschen der Angehörigen selbstverständlich.
Deswegen ist es vielerorts so, das anonym bestattete Christen von den Ämtern an die Gemeinden gemeldet werden. So können die Kirchen Gedenkfeiern für die „Unbedachten“ abhalten in denen ihre Namen verlesen werden.

Das ist uns auch sehr wichtig: für viele Hinterbliebene ist es sehr wichtig einen Trauerort zu haben

Wir erleben es leider immer wieder, dass die Verstorbenen sich zu Lebzeiten für eine anonyme Bestattung entschieden haben und dabei die Bedürfnisse der An- und Zughörigen völlig außen vorgelassen wurden.
Das Ergebnis kann dann sehr schlimm sein und vor allem ist es nicht mehr änderbar. Bitte bedenken Sie das bei Ihrer Planung!

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